Wasser im Ohr: Ursachen, Folgen und Behandlung

Flüssigkeit im Ohr ist meist nur unangenehm oder nervig, unter Umständen kann es jedoch auch gefährlich werden. Es drohen schmerzhafte Entzündungen und andere Ohrprobleme. Wie es dazu kommt, mit welchen Symptomen es einhergeht und was Sie gegen Wasser im Ohr tun können, lesen Sie hier!

Was möchten Sie wissen?

Die Ursachen von Wasser im Ohr

Im Alltag gibt es verschiedene Gelegenheiten, bei denen Wasser ins Ohr gelangen kann. Sei es in der Dusche, beim Baden oder nach dem Schwimmen – ist das Wasser erst einmal im Ohr angekommen, geht es oft nicht so einfach wieder raus. Das liegt an der Form des Gehörgangs. Er bildet keinen geraden Tunnel und besitzt zum Trommelfell hin eine kleine Absenkung. An dieser Stelle sammelt sich leicht Wasser, das nur schwer nach außen abfließen kann. Bei Bewegungen schwappt die Flüssigkeit im Ohr unangenehm hin und her.

Folgen: Welche Symptome kann Wasser im Ohr auslösen?

Flüssigkeit im Ohr sollten Sie so schnell wie möglich wieder entfernen. Geht das Wasser im Ohr nicht raus, weicht es die empfindliche Haut im äußeren Gehörgang auf. Pilze, Bakterien und andere Erreger haben in dieser dunklen, feuchten Umgebung ein leichtes Spiel und können sich besonders gut vermehren. Es droht eine Ohrenentzündung.

Mögliche Folgen von Wasser im Ohr sind:

  • akute Gehörgangsentzündung: Bei der Otitis externa handelt es sich um eine Entzündung des äußeren Gehörgangs, die mit Schwellungen, Ohrenschmerzen, Juckreiz und Reizungen einhergehen kann. Betroffene leiden außerdem unter eingeschränktem Hörvermögen, in seltenen Fällen kommen Ausfluss aus dem Ohr oder Schmerzen beim Druck auf den Knorpel vor dem Eingang in den Gehörgang (Tragus) hinzu.
  • Badeotitis: Als Badeotitis bezeichnen Mediziner eine akute Entzündung des äußeren Gehörgangs nach Wasserkontakt. Häufig sind dabei Ohrenschmerzen nach dem Schwimmen oder Baden. Die Begriffe „Taucherohr“ und „Swimmer’s Ear“ sind dafür ebenfalls geläufig.
  • chronische Gehörgangsentzündung: Bleibt eine akute Otitis externa unbehandelt, kann sie sich zu einer chronischen Form entwickeln. Davon sprechen Ärzte, wenn die Symptome mehr als drei Monate anhalten oder innerhalb eines Jahres mehr als vier Gehörgangsentzündungen auftreten.1
  • Gehörgangsexostose: Das sogenannte „Surfer’s Ear“ bezeichnet eine durch Wasserkontakt ausgelöste, lokale Vermehrung von Knochensubstanz im äußeren Gehörgang, wodurch dieser zunehmend einengt.
  • Ohrenschmalzpfropf: Im äußeren Gehörgang kann das Wasser Ohrenschmalz aufnehmen. Besonders bei Personen mit einer Cerumen-Überproduktion quillt das Sekrets dann möglicherweise auf und bildet einen Pfropf, der den Gehörgang teilweise oder vollständig verschließt.

Behandlungsmöglichkeiten von Wasser im Ohr

Die Flüssigkeit im Ohr ist lästig und hat unter Umständen schmerzhafte Folgen. Sie sollten das Wasser deshalb so schnell wie möglich aus dem Ohr entfernen. Mit den richtigen Tricks schaffen Sie das allein zu Hause, in hartnäckigeren Fällen müssen Sie jedoch zum Arzt gehen.

Was Sie selbst gegen Wasser im Ohr tun können

Ein gängiger Tipp, um das Wasser aus dem Ohr zu bekommen, ist das Erzeugen eines Vakuums. Pressen Sie dazu die flache Hand an das betroffene Ohr und lassen Sie wieder los. Der Unterdruck saugt meist die Flüssigkeit aus dem Ohr.

Was Sie sonst noch gegen Wasser im Ohr tun können:

  • Föhnen: Schalten Sie den Föhn auf niedrigster Stufe ein und halten Sie ihn aus etwa zehn Zentimetern Entfernung auf das Ohr.2 Achten Sie darauf, dass das Gerät nicht zu heiß ist und Sie genügend Abstand zur Haut halten – sonst drohen schmerzhafte Verbrennungen.
  • Neigung: Ziehen Sie am Ohrläppchen und legen Sie den Kopf auf die Schulter.
  • Schlafen: Legen Sie sich zum Schlafen auf die betroffene Seite.
  • Valsalva-Manöver: Schließen Sie den Mund, halten Sie sich die Nase zu und versuchen Sie, in diesem Zustand auszuatmen.3 Der Vorgang ist ganz ähnlich dem Druckausgleich im Flugzeug.
Bei Wasserkontakt ist das bakterielle Gleichgewicht im Ohr gestört. Spezielle Ohrentropfen und Sprays mit Essigsäure helfen, dieses wiederherzustellen. Dazu eignet sich zum Beispiel das NORMISON® Ohrenspray.

Wann Sie mit Wasser im Ohr zum Arzt gehen sollten

Älteres Paar im Schwimmbad mit Wasser im Ohr.

Geht das Wasser im Ohr mit den empfohlenen Maßnahmen nicht raus, müssen Sie einen Arzt aufsuchen. Das Gleiche gilt, wenn die Flüssigkeit im Ohr mit Schmerzen, Druckgefühl und anhaltender Hörbeeinträchtigung einhergeht. Der Mediziner untersucht Ihr Ohr mithilfe eines Ohrenspiegels (Otoskop), mit dem er auch etwaige Verletzungen im äußeren Gehörgang feststellt.

Zur Behandlung der Ohrenschmerzen sind antibiotische Ohrentropfen gegen Bakterien oder antimykotische Tropfen bei Pilzen denkbar. Möglich sind zudem Schmerzmittel, in schweren Fällen Kortikoide gegen die Entzündung. Bis zur Genesung sollten Sie weder schwimmen noch fliegen und darauf achten, kein weiteres Wasser ins Ohr zu bekommen.

Wie können Sie Flüssigkeit im Ohr vorbeugen?

Damit gar nicht erst Wasser ins Ohr gelangt, ist es hilfreich, beim Schwimmen, Baden und Duschen die Ohren mit speziellen Ohrstöpseln zu verschließen. Nutzen Sie am besten allergiegetestete Stöpsel aus Silikon, da solche aus Schaumstoff sich vollsaugen können. Für Menschen, die viel Zeit im Wasser verbringen, lohnt sich die Anfertigung maßangeschneiderter Ohrstöpsel. Sie sind zwar teurer, sitzen aber besser und halten lange.