Badeotitis: Alles über Ohrenschmerzen nach dem Schwimmen
Ohrenschmerzen nach dem Schwimmen oder Tauchen deuten auf eine Badeotitis, also eine Entzündung des äußeren Gehörgangs, hin. Die typische Sommer- und Urlaubserkrankung wird meistens von Bakterien verursacht und ist eine gängige Form der äußeren Ohrentzündung. Was Sie darüber wissen sollten, erfahren Sie hier!
Typische Symptome einer Badeotitis
Wasserratten sind besonders oft von einer Badeotitis betroffen, weshalb sie auch unter der Bezeichnung Swimmer’s Ear bekannt ist. Gerade wenn das Wasser nicht gechlort ist (zum Beispiel in Seen), können Bakterien aus dem Gewässer einfach in den Gehörgang gelangen.
Die Symptome der Badeotitis treten meist schon wenige Stunden nach dem Schwimmen oder Tauchen auf. Dazu zählen unter anderem:
- Schmerzen
- Hautrötungen
- Schwellungen
- Druckschmerz
- Jucken im Ohr
- Hautschuppungen
- Flüssigkeitsabsonderungen
- Hörbeeinträchtigungen
Hören Sie nach dem Schwimmbadbesuch nur dumpf, sind aber keine Schmerzen vorhanden, handelt es sich möglicherweise um zurückgebliebenes Wasser im Ohr oder um aufgequollenes Ohrenschmalz. Ersteres gibt sich in der Regel wieder von selbst. Hat sich hingegen ein Ohrenschmalzpfropf gebildet, sollten Sie sich beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt die Ohren reinigen lassen.
Der Schmerz wird heftiger, wenn Sie am Ohrläppchen ziehen oder auf den äußeren Knorpel drücken? Dann liegt wahrscheinlich eine äußere Gehörgangsentzündung vor, die ein Mediziner untersuchen sollte.
Die Ursachen einer Badeotitis
Eine Badeotitis entsteht meist folgendermaßen: Wasser dringt in den Gehörgang ein. Das führt zu einem feucht-warmen Milieu, indem Erreger optimale Bedingungen vorfinden. Durch die Feuchtigkeit quillt die empfindliche Ohrenhaut auf und die natürliche Schutzfunktion wird beeinträchtigt. Die Haut wird anfälliger für einen Befall mit Krankheitserregern.
Keime aus Badeseen oder ungechlorten Schwimmbädern können eindringen und eine Entzündung auslösen.
Manche Bakterienarten, wie die Pseudomonaden, lassen sich sogar von gechlortem Wasser nicht abhalten.6
Was fördert Ohrenschmerzen aufgrund von Wasser im Ohr?
Eine entscheidende Rolle bei der Entstehung einer Badeotitis spielt das Ohrenschmalz. Es übernimmt zahlreiche wichtige Aufgaben im Ohr und hat unter anderem eine wasserabweisende Funktion. Wer es aber beim Entfernen von Ohrenschmalz zu gut meint, kann das Ohr (zum Beispiel mit Wattestäbchen) verletzen und es angreifbarer für Bakterien im Wasser machen. Darüber hinaus wirkt sich ein sogenannter Ohrenschmalzpfropf begünstigend auf die Entwicklung einer Badeotitis aus. Er kann sich bilden, wenn sich zu viel Ohrenschmalz im Ohr ansammelt.
Folgende Punkte erhöhen im Allgemeinen das Risiko einer Entzündung im äußeren Gehörgang und Ohrenschmerzen:
- Fremdkörper: häufiges Tragen von In-Ear-Kopfhörern oder Hörgeräten
- Läsionen: bereits vorhandene Hautschädigungen im Ohr
- Anatomie: angeborene Gehörgangsverengung
Aber auch Grunderkrankungen wie Diabetes mellitus, bei denen die Immunabwehr grundsätzlich geschwächt ist, stellen ein höheres Risiko für die Erkrankung an einer Badeotitis dar.
So vermeiden Sie Ohrenschmerzen nach dem Schwimmen
Sie neigen zu Ohrenschmerzen nach dem Besuch im Schwimmbad? Dann beachten Sie folgende Tipps, um einer Badeotitis vorzubeugen:
- klares Wasser: Spülen Sie die Ohren, besonders nach einem Aufenthalt in Chlor- und Salzwasser, mit Süß- oder Trinkwasser aus.
- Trocknen: Sorgen Sie dafür, dass kein Wasser im Ohr bleibt. Legen Sie dafür den Kopf seitlich und schütteln Sie ihn ein bisschen. Leichtes Ziehen am Ohrläppchen oder der Ohrmuschel kann ebenso Abhilfe schaffen. Tupfen Sie die Ohren anschließend vorsichtig mit einem Handtuch ab.
- Ohren befreien: Verschließen Sie die Ohren nach dem Baden nicht zusätzlich durch das Tragen von In-Ear-Kopfhörern. Auch Hörgeräteträger sollten besonders vorsichtig sein und darauf achten, dass kein Wasser im Ohr zurückbleibt.
- Gehörgang schützen: Eine gutsitzende, enganliegende Badekappe oder spezielle Ohrstöpsel für Schwimmer schützen den äußeren Gehörgang vor Wasser.
- richtige Pflege: Reinigen Sie die Ohren nicht mit einem Wattestäbchen. Es kann die schützende Fettschicht beseitigen.
Spezielle Produkte, häufig Ohrensprays, können zur raschen Trocknung der Hautoberfläche im äußeren Gehörgang beitragen und helfen den natürlichen Säureschutzmantel der Haut wieder herzustellen. Sie können bei langen oder häufigen Wasseraufenthalten vor Entzündungen im äußeren Gehörgang schützen.
Unter Tauchern ist es gängige Praxis, zur Vorbeugung vor dem Tauchgang einige Tropfen Öl ins Ohr zu geben (etwa Olivenöl). Tipp: CERUSTOP® Ohrenöl-Spray mit den hautpflegenden Inhaltsstoffen Mandelöl und Vitamin E schützt ihre Haut vor dem Austrocknen. Es lässt sich dank seines um 360 Grad drehbaren Sprühkopfs einfach anwenden und kann Entzündungen des äußeren Gehörgangs vorbeugen.
Wann müssen Sie mit Ohrenschmerzen nach dem Schwimmbad zum Arzt?
Zeigen sich nach dem Besuch im Schwimmbad Ohrenschmerzen, sollten Sie die Symptome einer Badeotitis nicht auf die leichte Schulter nehmen. Vor allem dann, wenn die Beschwerden über Nacht nicht vergehen oder sogar schlimmer werden, müssen Sie einen Mediziner konsultieren.
Suchen Sie einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt auf, um Ihre Beschwerden untersuchen zu lassen. Im Frühstadium ist es gut möglich, eine Badeotitis auch ohne die Gabe von Antibiotika zu behandeln – mithilfe von entzündungshemmenden oder antibakteriell wirkenden Ohrentropfen und Salben. Wichtig ist allerdings, jeden Wasserkontakt zunächst zu vermeiden.
Mit der richtigen Therapie heilt das Swimmer’s Ear meist innerhalb weniger Tage wieder ab. Verschleppen Sie allerdings die beginnende Ohrenentzündung, kann sie sich aufs Trommelfell oder das Mittelohr ausweiten und zu weiteren Komplikationen führen.