Ohrenschmalz entfernen: So geht’s!
Ohrenschmalz (medizinischer Fachbegriff: Cerumen) gehört zu einem raffinierten Selbstreinigungssystem in unserem Körper mit einer wichtigen Aufgabe: Es schützt das Ohr vor Schmutz und Erregern. Woraus setzt es sich zusammen? In welchen Fällen und wie sollten Sie Ohrenschmalz selbst entfernen? Erfahren Sie hier die Antworten und Weiteres zum Thema!
Was ist Ohrenschmalz und welche Funktion hat es?
Ohrenschmalz – auch als Cerumen bezeichnet – ist eine klebrige, gelblich-braune Masse, die aus zahlreichen, zum Teil antibakteriell wirkenden Inhaltsstoffen besteht. Die Ohrenschmalzdrüsen bilden es im Gehörgang. Auch wenn viele Menschen Ohrenschmalz als eklig empfinden, bei genauerer Betrachtung ist die gelbe Masse unter anderem ein wichtiger Schutz vor:
- Bakterien
- Viren
- Pilzen
- Insekten
Die klebrige Konsistenz des Ohrenschmalzes nimmt zum Beispiel Staub oder Schmutzpartikel auf und befördert alles Störende – gemeinsam mit abgestorbenen Hautschuppen und ausgefallenen Ohrenhärchen – wieder nach draußen.
Das Ohrenschmalz dient nicht nur als Schutzwall vor Fremdkörpern: Es hält den äußeren Gehörgang geschmeidig, verhindert das Austrocknen und sorgt für einen intakten Säureschutzmantel. Es wirkt antibakteriell und antimykotisch (gegen Pilze).
Ohrenschmalz richtig entfernen: Wann ist es notwendig?
In der Regel sollten Sie das ausgetüftelte Selbstreinigungssystem der Ohren nicht stören und auf das Entfernen des Ohrenschmalzes aus dem Gehörgang verzichten. Normalerweise genügt es, die Ohrmuschel mit einem feuchten Waschlappen auszuwischen oder vorsichtig mit der Handbrause abzuspülen.
Wie kann man Ohrenschmalz entfernen?
Produzieren die Drüsen besonders viel Ohrenschmalz oder hat sich bereits ein Ohrenschmalzpfropf gebildet, sollten Sie jedoch handeln. Verkrustungen lassen sich oftmals noch mithilfe einer Ohrendusche und lauwarmem Wasser selbst entfernen. Gelingt das nicht mehr, können spezielle Ohrenschmalz-Entferner dabei helfen, das Sekret zu lösen. In der Regel geben Sie diese Präparate, die meist als Spray oder Tropfen erhältlich sind, in den äußeren Gehörgang. Welche Maßnahmen in der eigenen Situation hilfreich sind, bespricht man am besten mit der Fachärztin oder dem Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde.
Sitzt der Pfropf im Ohr allerdings fest, dann kann ihn nur noch der Hals-Nasen-Ohren-Arzt entfernen. Lassen Sie, wenn Sie bei sich die Gefahr von Ohrenschmalzpfropfen sehen, die Ohren regelmäßig reinigen. Der HNO-Arzt kann das überschüssige Ohrenschmalz mit einem speziellen Instrument entfernen oder absaugen.
Eignen sich Wattestäbchen zum Entfernen von Ohrenschmalz?
Selbst wenn es allgemein üblich ist, raten HNO-Ärzte davon ab, Ohrenschmalz mit Wattestäbchen selbst zu entfernen.1 Denn durch die Verwendung der Ohrenstäbchen drücken Sie das Cerumen meist weiter ins Ohr. Im schlimmsten Fall lösen Sie so das Ohrenschmalz nicht, sondern schieben es weiter ins Ohr hinein.
Da der Gehörgang s-förmig ist, lagert sich das Cerumen möglicherweise vor dem Trommelfell ab. In diesem Fall gelingt es dem Ohr schlechter, das Sekret abzutransportieren. Das „Zuviel“ an Ohrenschmalz kann dann einen verhärteten Pfropfen bilden. Betroffene bemerken das vor allem durch ein vermindertes Hörvermögen, bei dem sich Geräusche dumpfer und leiser als zuvor anhören („Hören wie durch Watte“).
Auch eine Ohrenentzündung kann sich in der Folge entwickeln. Hat sich ein solcher Pfropf im Ohr erst einmal gebildet, lässt er sich oft nur mit einem Ohrenschmalz-Entferner wieder lösen. Manchmal muss gar der HNO-Arzt den Pfropf entfernen.
Auch überschüssiges Ohrenschmalz beim Kind sollten Sie, wenn überhaupt, vorsichtig mit einem weichen, feuchten Tuch entfernen.
In-Ear-Kopfhörer und Hörgeräte fördern die Bildung von Ohrenschmalz
Personen, die häufig In-Ear-Kopfhörer tragen, stellen meist fest, dass sich vermehrt Ohrenschmalz bildet. Denn durch das Tragen solcher Kopfhörer kann sich leicht eine größere Menge Ohrenschmalz im Ohr ansammeln und verhärten. Das wachsartige Sekret entsteht übrigens auch vermehrt bei Menschen, die auf ein Hörgerät angewiesen sind oder nachts mit Ohrstöpseln schlafen. Betroffene sollten sich bestenfalls mehrmals im Jahr die Ohren durch einen HNO-Arzt säubern lassen. Sanfte Ohrenschmalz-Entferner wie CERUSTOP® Ohrenöl Spray helfen bei der Entfernung von überschüssigem oder verhärtetem Ohrenschmalz (Cerumen) und können zur Vorbeugung von Entzündungen des äußeren Gehörganges angewendet werden.
Ein Überschuss an Ohrenschmalz kann in die Belüftungsöffnungen eines Hörgerätes gelangen und das technisch fein ausgeklügelte System durch seinen Säuregehalt angreifen.
FAQs rund ums Ohrenschmalz
- 1 Deutscher Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e. V.: Ohrenschmalz regelmäßig beim HNO-Arzt entfernen lassen (13.08.2018). URL: https://www.hno-aerzte-im-netz.de/news/hno-news/ohrenschmalz-regelmaessig-beim-hno-arzt-entfernen-lassen.html (abgerufen am 05.08.2024)