Gehörgangs­entzündung – Symptome. Behandlung, Ursachen und mehr

Bei einer Gehörgangsentzündung (auch Otitis externa genannt) ist die Haut im äußeren Gehörgang zwischen Ohrmuschel und Trommelfell entzündet. Ursache ist meist eine Infektion mit Viren, Bakterien oder Pilzen. Eine Entzündung des Gehörgangs kann aber auch allergisch bedingt sein. Lesen Sie hier mehr über Ursachen, Symptome und Dauer einer Gehörgangsentzündung und welche Hausmittel helfen können.

Wie entsteht eine Gehörgangs­entzündung?

Eine Gehörgangsentzündung ist eine Entzündung im äußeren Gehörgang zwischen Ohrmuschel und Trommelfell. Jeder Zehnte leidet im Laufe seines Lebens mindestens einmal an einer derartigen Entzündung.1

Grafische Darstellung der Anatomie eines Ohres und Gehörgangsentzündung

Wie kommt es dazu? Drüsen im äußeren Gehörgang produzieren Ohrenschmalz (medizinisch: Cerumen), welches zum Schutz und zur Reinigung des Ohres dient. Aufgrund seines sauren pH-Werts ist es ein natürlicher Schutzschild gegen Krankheitserreger. Wird dieses Ohrreinigungssystem – zum Beispiel durch falsche Säuberung – gestört, können Viren, Bakterien oder Pilze die Hautbarriere überwinden und eine Gehörgangsentzündung hervorrufen.

Kleinste Verletzungen im Gehörgang können bereits die Grundlage für eine Gehörgangsinfektion sein, weil die Haut angegriffen wird und die natürliche Schutzbarriere dadurch nicht mehr funktioniert. Schuld daran ist oft das falsche und zu exzessive Reinigen der Ohren mit Wattestäbchen oder sogar Gegenständen, mit denen das Ohr verletzt wird.

Darüber hinaus tritt eine Otitis externa manchmal auch im Rahmen einer Grippe oder Erkältung auf. Ein weiterer Grund kann eine allergische Reaktion, zum Beispiel nach der Verwendung eines Shampoos, sein.2 Häufig kommt es zu einer Gehörgangsentzündung und somit auch zu Ohrenschmerzen nach dem Schwimmen oder Baden (sogenannte Badeotitis), da über das Wasser Keime ins Ohr gelangen. Wassersportler haben deshalb ein besonders hohes Risiko.

Symptome einer Gehörgangs­entzündung

Typische Anzeichen sind starke, stechende Schmerzen im Ohr und ein Juckreiz. Außerdem ein roter, angeschwollener Gehörgang mit schuppiger Haut sowie austretende Flüssigkeit aus der Ohrmuschel.

Weitere Symptome einer Gehörgangsentzündung sind:

  • leichte Schwerhörigkeit
  • Schmerz bei Druck auf den Ohrknorpel am Eingang des Gehörgangs (Tragusschmerz)
  • Beschwerden beim Kauen
  • sichtbare, krustige Hautschuppen im äußeren Gehörgang

Die Gehörgangsentzündung kann ein- und beidseitig auftreten und zählt zu den häufigsten Ursachen für Ohrenschmerzen, doch nur selten kommt es zu einem komplizierten Verlauf.3 In schlimmen Fällen kann es zu einem eitrigen oder blutigen Ausfluss kommen. Ebenso ist es möglich, dass eine Gehörgangsentzündung ein allgemeines Krankheitsgefühl, Fieber und Lymphknotenschwellung begleitet. Wenn Sie erste Symptome wie ein starkes Ohrjucken oder gar Schmerzen feststellen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Ursachen und Risikofaktoren bei einer Gehörgangs­entzündung

Es gibt einige Faktoren, die eine Gehörgangsentzündung von vornherein begünstigen. Dazu gehören unter anderem:

  • zu wenig Ohrenschmalz
  • zu enger Gehörgang
  • Gehörgangsexostose
  • Diabetes mellitus
  • Neurodermitis
  • Schuppenflechte4
  • Ekzeme
  • Hautläsionen
  • Fremdkörper im Ohr

Auch In-Ear-Kopfhörer, Ohrenstöpsel für die Nachtruhe oder Hörgeräte fallen unter die Kategorie Fremdkörper und können das Milieu im Ohr negativ beeinflussen. Umso wichtiger ist es, die Geräte immer sauber zu halten und dem Ohr auch mal eine Auszeit zu gönnen, damit es sich wieder regenerieren kann.

So Können Sie einer Gehörgangs-­entzündung vorbeugen

Sie können selbst aktiv werden und einer Gehörgangsentzündung vorbeugen:

  • meiden Sie verschmutzte Gewässer.
  • trocknen Sie die Ohren nach dem Wasserkontakt – ohne Wattestäbchen, da diese das Ohr leicht verletzen und zudem Bakterien und Ohrenschmalz noch tiefer in das Ohr drücken können. Stattdessen empfiehlt sich ein weiches Handtuch.
  • tragen Sie zum Schutz der Ohren eine Badekappe.
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Auch auf Seife sollten Sie beim Ohrensäubern verzichten. Seife und Shampoos verändern den für den Schutz so wichtigen pH-Wert im Ohr. Ist dieser erst einmal gestört, haben Erreger es auf Dauer deutlich leichter, eine Gehörgangsentzündung zu verursachen. Weitere Tipps und Tricks zum Thema Ohren reinigen erfahren Sie mit einem Klick:

Behandlung einer Gehörgangsentzündung: Was tun?

Ärztin untersucht Ohr eines Babys um herauszufinden, ob es an einer Gehörgangsentzündung leidet.

Ohne Therapie heilt eine Gehörgangsentzündung nur schwer ab, daher sollten Sie bei Verdacht einen Arzt aufsuchen. Der Hals-Nasen-Ohren-Arzt, bei Kindern auch der Kinder- und Jugendarzt, beurteilt zunächst die Stärke der Gehörgangsinfektion. Er untersucht mithilfe eines Ohrenspiegels den Gehörgang und das direkt ans Mittelohr angrenzende Trommelfell. So kann er eine Mittelohrentzündung ausschließen.

Da sich durch die Infektion manchmal Ablagerungen und Sekret bilden, reinigt der Arzt zunächst den Gehörgang. Dazu benutzt er in der Regel einen sogenannten Ohrsauger. Solange der Gehörgang noch stark geschwollen ist, wird ein mit einem Therapeutikum getränkter Gazestreifen eingeführt, der dort ein paar Tage bleibt. Meist genügen bei einer Otitis externa örtlich wirkende Medikamente wie zum Beispiel Ohrentropfen oder Salben. Antibiotika sind nur bei bakteriellen Infektionen notwendig.

In der ersten Zeit nach der Infektion ist es wichtig, die Ohren besonders trocken zu halten. Auf Schwimmen oder Baden sollten Sie demnach erst einmal verzichten. Gleiches gilt für alles, was im Ohr getragen wird, so wie In-Ear-Kopfhörer oder Ohrstöpsel. Wenn Sie ein Hörgerät tragen, sollten Sie Ihren Arzt um Rat fragen.

Hausmittel bei einer Gehörgangs­entzündung

Ohrenschmerzen, wie sie bei einer Gehörgangsentzündung auftreten können, lassen sich oft gut mit Hausmitteln behandeln. Der Körper muss den Infekt bekämpfen, wobei Sie ihn unterstützen können.

Kamille hat einen entzündungshemmenden Effekt und kann als Hausmittel bei einer Gehörgangsentzündung in Form von Dampfbädern helfen.7 Auch eine Wärmelampe, eine sogenannte Rotlichtlampe, gilt als wohltuend bei einer Entzündung des Gehörgangs. Richten Sie sie auf das betroffene Ohr. Die Infrarotstrahlen regen die Durchblutung an. Nicht immer wird Wärme als angenehm empfunden. Achten Sie also dabei besonders darauf, ob Sie die Rotlichtlampe als wohltuend wahrnehmen.

Sind Sie mit einer Gehörgangs­entzündung arbeitsunfähig?

Wenn auf Ihrer Krankschreibung durch den Haus- oder Hals-Nasen-Ohren-Arzt H60.3 steht, sind Sie wegen einer Otitis externa krankgeschrieben.8 Vor allem bei besonders schmerzhaften Gehörgangsentzündungen oder bei Fieber stellt Ihnen der Arzt in der Regel eine Krankschreibung aus. Die Dauer hängt davon ab, wie es um Ihren allgemeinen Gesundheitszustand steht und wie weit die Entzündung im äußeren Gehörgang schon fortgeschritten ist.

FAQs rund um die Gehörgangs­entzündung

Was ist eine Gehörgangsentzündung?

Unter einer Gehörgangsentzündung verstehen Ärzte eine Entzündung der Haut im Bereich zwischen Ohrmuschel und Trommelfell. Ursächlich sind in der Regel Infektionen mit Viren, Pilzen oder Bakterien.

Wie lange erstreckt sich die Dauer einer Gehörgangsentzündung?

Eine Gehörgangsentzündung verläuft im Allgemeinen mild und heilt nach ein paar Tagen oder Wochen von selbst.9 Manchmal leiden Betroffene auch länger darunter.

Ist die Gehörgangsentzündung bei einem Kind schlimmer?

Schlimmer ist sie nicht, aber häufiger. Vor allem im Alter zwischen sieben und zwölf Jahren kommt es oft zum sogenannten Swimmer‘s Ear (Badeotitis).10 Denn Kinder in diesem Alter plantschen gerne stundenlang und achten danach nicht von selbst darauf, die Ohren gründlich zu trocknen.

Ist eine Entzündung des Gehörgangs ansteckend?

Eine Gehörgangsentzündung kann ansteckend sein. Gemeinsam genutztes Badewasser bei Kindern oder auch das Teilen der In-Ear-Kopfhörer sind typische Ansteckungsquellen.

Bin ich bei einer Gehörgangsentzündung arbeitsunfähig?

Ob der Arzt Sie bei einer Gehörgangsentzündung arbeitsunfähig schreibt und wie lange, hängt von Ihren Beschwerden ab. Es gibt leichte Formen, die keine Krankschreibung notwendig machen. Spätestens aber, wenn Fieber dazu kommt, sind Sie mit einer Gehörgangsinfektion arbeitsunfähig.